Vom Aquarium ins echte Leben: Warum der Austausch mit Gleichgesinnten alles verändert

Also, da stehst du nun vor deinem laufenden Aquarium, das so leise vor sich hinblubbert, als würde es im Wohnzimmer seine eigene kleine Welt erschaffen – eine Welt, die dich jeden Abend auf’s Neue in ihren Bann zieht. Du stehst da, siehst den Fischen beim Schwimmen zu und denkst dir: „Das ist schon schön, aber… irgendwie fehlt was.“ Du hast da ein paar Dutzend Fische, die sich in ihrem Wasserreich pudelwohl fühlen, aber keine Sau, mit der du darüber reden kannst. Keinen, dem du voller Stolz von deiner neuesten Entdeckung erzählen könntest: „Ey, mein Neonfisch hat heute drei Millimeter mehr Schwung drauf!“ Und seien wir mal ehrlich, auf Dauer wird’s doch ein bisschen eintönig, wenn man immer nur sich selbst das Ohr abkaut.

Es muss also was passieren. Kontakte müssen her, und zwar dringend. Also schaust du dich um. Vielleicht gibt’s ja auf der Arbeit jemanden, der auch so heimlich sein Aquarium füttert und sich genauso über die perfekte Filteranlage freut wie du. Oder du gehst ins World Wide Web, da soll’s ja auch diese Foren geben, in denen sich Gleichgesinnte tummeln. Aber dann, nach ein paar Klicks, landest du plötzlich bei einem Aquaristik-Verein. Und da denkst du dir: „Oh Gott, nee, das ist doch nicht mehr zeitgemäß! Muffig, altbacken, und nur Nerds mit Anglerhüten, die seit den 70ern keine neuen Witze mehr erzählt haben…“

Aber Moment mal, so schlimm ist es gar nicht! Klar, ein bisschen patiniert ist so mancher Verein vielleicht, aber die suchen doch genau Leute wie dich! Die wollen, dass jemand kommt, der auch mal mit nassen Ärmeln am Becken steht und Fragen hat, der sich austauschen will. Muffig? Okay, vielleicht riecht es beim ersten Treffen ein bisschen nach Omas Wohnzimmer, aber das ist doch nur der Charme vergangener Tage. Und altbacken? Ach was, die haben mittlerweile auch ihre TockTick-Videos und Instadingens-Profile, und was weiß ich, wo man überall den Wasserstand posten kann.

Das Problem ist doch eher, dass die meisten heute lieber im Internet stöbern, anstatt mal wirklich was zu machen. So, als würden sie sich einen Naturfilm ansehen, anstatt mal selbst in den Wald zu gehen. Für mich sind diese gemeinsamen Aktionen aber das wahre Highlight – einfach mal die Ärmel hochkrempeln und mit anderen Verrückten was schaffen. Und ich muss sagen, es tut richtig gut, im Alter noch was Neues zu lernen. Da gehste hin, guckst dir was ab, fachsimpelst eine Runde und merkst plötzlich, wie viel Spaß das machen kann.

Also, warum nicht mal die Initiative ergreifen? Such dir einen Verein, besuch den, und schau, was da geht. Denn am Ende des Tages profitieren wir doch alle davon, wenn wir nicht nur vor unseren Becken sitzen und den Fischen zusehen, sondern auch mal rausgehen und uns mit anderen austauschen. Das wäre doch das Highlight, oder?

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