Also, es war ein ganz normaler Mittwochmorgen, bis mir einfiel, dass
mein Aquarium eine Auffrischung vertragen könnte. Manchmal braucht
selbst ein gut laufendes Ökosystem ein kleines Upgrade. Ich habe schon
ein Aquarium mit Buntbarschen aus Westafrika – bunte Schönheiten, die
mein Wohnzimmer in ein kleines Unterwasserparadies verwandeln. Trotzdem
wollte ich mal sehen, was der Aquarienladen in Braunschweig so zu bieten
hat. Schließlich kann man ja nie genug Fische haben, oder?
Schon der erste Eindruck war beeindruckend. Von außen unscheinbar, aber
sobald man die Tür öffnet, wird man von einer Flut aus Farben und
Geräuschen empfangen. Ein Chor aus Blubberblasen und sanftem Plätschern
erfüllte den Raum. Aquarien in allen Größen und Formen standen dicht an
dicht. Einige waren so klein, dass man meinen könnte, sie seien für
einen Fisch gedacht, der gleichzeitig auch als Zahnseide fungieren
könnte. Andere hingegen waren so groß, dass sie als Kulisse für das
nächste Unterwasserabenteuer von Jacques Cousteau dienen könnten.
Ein freundlicher Verkäufer begrüßte mich mit einem breiten Lächeln und
den Worten: „Kann ich Ihnen helfen?“ Was für eine Frage! Natürlich
konnte er mir helfen. Obwohl ich schon einiges über Aquarien wusste, war
ich gespannt auf die Expertise eines echten Profis. Mein bisheriger
Laden in der Provinz hatte zwar das Nötigste, aber die Vielfalt ließ zu
wünschen übrig.
Der Verkäufer führte mich durch die Welt der Aquaristik. Da gab es
Fische in allen erdenklichen Farben und Formen. Kampffische, die
aussahen, als wären sie aus einem LSD-Trip von Salvador Dalí
entsprungen. Winzige Neonsalmler, die so bunt waren, dass sie jedes
Techno-Festival vor Neid erblassen lassen würden. Und Welse, die mit
ihren Barteln aussahen wie die Hipster unter den Fischen – ständig auf
der Suche nach der nächsten Craft-Bier-Bar.
Ich war erstaunt über die Vielfalt und bemerkte dabei auch einige alte
Bekannte. Da schwammen sie, die Fische, die ich schon in meinem Aquarium
hatte – fast wie alte Freunde, die man zufällig in der Stadt trifft. Es
war ein ganz anderes Niveau als mein bisheriger Laden in der Provinz,
der zwar charmant, aber eben doch etwas begrenzt war.
Nach einer gefühlten Ewigkeit, in der mir der Verkäufer alles über
Wasserwerte, Filteranlagen und die richtige Fütterung erklärt hatte,
entschied ich mich schließlich für ein paar neue Bewohner für mein
Aquarium. Ein paar robuste Guppys und ein paar farbenfrohe Cichliden,
die mein Unterwasserparadies noch bunter machen würden.
Zuhause angekommen, gewöhnte ich meine Neuerwerbungen an ihr neues Refugium. Die neuen Fische schauten mich aus ihren Plastiktüten heraus an, als wollten sie sagen:
„Na, das wird ja ein Spaß.“ Aber hey, es hat alles geklappt. Und nach
ein paar Stunden schwammen die neuen Kerlchen munter durch ihr neues
Zuhause, während die alten Bewohner neugierig ihre neuen Mitbewohner
begutachteten.
Jetzt, Wochen später, sitze ich oft vor meinem Aquarium und beobachte
die Fische. Es ist beruhigend, fast meditativ. Und ich habe gelernt:
Auch wenn der Weg zu einem Aquarienladen in Braunschweig steinig und von
Bauzäunen gesäumt ist, am Ende lohnt es sich immer. Und wer weiß,
vielleicht folgt bald das nächste Haustier. Eine Schildkröte? Eine
Garnele? Oder doch ein L-Wels? Man weiß ja nie, was die Zukunft bringt.
Aber eins ist sicher: Mein erstes Abenteuer im Aquarienladen in
Braunschweig werde ich so schnell nicht vergessen.