Angefangen hat alles kurz vor meinem Umzug nach Braunschweig. Da sitze ich also zwischen halb gepackten Kartons, beschrifte die letzten mit kreativen Notizen wie „Küche – Kram“ und „Wohnzimmer – eventuell wichtig“, als plötzlich der Gedanke einschlägt: In Braunschweig will ich wieder aquaristisch aktiv sein! Also rein ins Internet, mal schauen, ob es da was für Leute wie mich gibt, die mehr über Fische wissen als über Sport. Und, siehe da – es gibt einen Verein!
Flugs eine Nachricht abgesetzt, und schon kam die Antwort zurück, so prompt wie ein Schwarm Guppys am Futter. Erstes Treffen im Café – und da sitzt mir Lawrence gegenüber. Sofort ist klar: Ja, der ist einer von uns. Seine Augen funkeln, als könnte er mit reiner Gedankenkraft den Sauerstoffgehalt eines Aquariums anheben. Mein erster Gedanke: „Der ist komplett fischverrückt.“ Zweiter Gedanke: „Sympathisch.“ Dritter Gedanke: „Hat der da irgendwo eine Batterie eingebaut?“
Lawrence ist kein gewöhnliches Vereinsmitglied. Neben Familie und Job wirft er sich mit einer Begeisterung ins Vereinsleben, dass man das Gefühl hat, die Aquarienwelt dreht sich nur dank ihm weiter. Er hat eine Mission: Den Verein mit voller Kraft voranbringen!
Und ganz besonders fiebert er der Fischbörse im Dezember entgegen. Das soll keine klassische Börse werden – nein, es wird ein Erlebnis! Sein Ziel? Das Thema Aquaristik den Leuten wieder näherzubringen, den muffigen Beigeschmack der 70er und 80er Jahre abzustreifen und stattdessen den Blick auf Artenschutz, auf Naturerhalt zu lenken. Denn für Lawrence ist das Ganze weit mehr als bunte Fische hinter Glas; es geht um Lebensräume, um Vielfalt, darum, wie Aquaristik zum Naturschutz beitragen kann. „Da wird’s richtig krachen!“ grinst er, als sei die Revolution der Aquaristik schon in vollem Gange.
Was soll ich sagen? Ich bin längst voll dabei und gebe mein Bestes, ihn bei seinen Vorhaben mit Freude zu unterstützen – sei es, wenn wir neue Filteranlagen entwerfen oder die besten „Aqua-Kunstwerke“ besprechen. Lawrence hat dieses Talent, Leute zu begeistern, als wäre er ein kleiner Wels, der seine Fühler ausstreckt – einmal dran, und du kommst nicht mehr los.